Lymphologische Physiotherapie
(Manuelle Lymphdrainage)
Bausteine des Konzeptes
- Befund und Verlaufskontrollen
- manuelle Lymphdrainage ML plus evt. Narbenbehandlung
- Dauerkompressionstherapie (Bandagen und Bestrumpfung)
- Atemphysiotherapie
- funktionelle Rehabilitation
- Instruktionen zur Selbstbehandlung (Erysipelprophylaxe, Selbsttherapiemassnahmen )
- Beratung der Patientin / des Patienten bezüglich ödemangepasstes Alltagsverhalten
- Informationen zu Brustprothesen und Hilfsmitteln
Eine korrekt durchgeführte Ödembehandlung erfordert von der Patientin/ dem Patienten aktive Mitarbeit.
Die Therapieplanung wird aufgrund einer umfassenden Befundaufnahme und einer Therapiezielvereinbarung mit der Patientin/dem Patienten gemacht. Ödembehandlungen führen immer zu einer Ödemreduktion (mit seltenen, klar begründbaren Ausnahmen).
Ödembehandlung
Die Ödembehandlung wird in 2 Phasen (in der Regel ambulant) durchgeführt
1. Intensivphase zur Entödematisierung
- 3 -5x wöchentlich physiotherapeutische Behandlung ML & Kompressionstherapie mit Bandagen / Aktivpolstern.
- Instruktion in Selbstbehandlungstechniken (inkl. Selbstbandage)
- Funktionelle Rehabilitation / Atemphysiotherapie / Information / Beratung
- Dauer der Intensivphase in der Regel ca. 14 Tage.
- Am Ende der Intensivphase wird ein Kompressionsstrumpf angemessen durch ein spezialisiertes Orthopädiegeschäft.
2. Erhaltungsphase zur Stabilisierung des Therapieerfolges
- Konsequentes Tragen des Masskompressionsstrumpfes ( Tag oder Nachtstrumpf ), evt. Selbstbandage, evt. wöchentlich oder in grösseren Abständen ML & Fibrosegriffebehandlungen notwendig
- ödemgerechtes Alltagsverhalten, Bewegung & Sport!
- Sobald die während der Intensivphase erreichte Ödemreduktion nicht mehr gehalten werden kann ist eine Wiederholung derselben nötig.
Es empfiehlt sich generell 1-2x jährlich eine Intensivphase einzuschalten. So können auch massive Ödeme mit der Zeit reduziert werden.
Indikationsbereiche
- Ödemerkrankungen; Lymphödem, Phlebödem / Ulcus cruris, Lipödem
- Unfall- oder operationsbedingte Ödeme; zb. Schleudertrauma, Hüft /Knieprothesen
- Erkrankungen aus dem Rheumatologischen Bereich; Sklerodermie, Fibromyalgie
Einzelne Bausteine des Konzeptes werden in sinnvoller, problemorientierter Weise entsprechend dem Krankheitsbild und den Beschwerden des Patienten angewendet.